stationäres Drehen

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Im Idealfall des stationären Drehens dreht der Tänzer / die Tänzerin sich an einem festen Punkt der Fläche (darum ja stationäres Drehen) auf immer dem gleichen Teil des Fußes, nämlich dem Ballen. Das kann frei stehend der Fall sein oder - zumindest bei den Damen - geführt an der Hand des Herrn. Eine stationäre Drehung kann eine oder mehrere "Umdrehungen" umfassen.

Technisch betrachtet muss man sich hier eigentlich über Schritte keine Gedanken machen, zur Not ginge es, gerade wenn die Frau an der Hand des Herrn gedreht wird, auch ganz ohne Schritte. Betrachtenswert sind hauptsächlich die Fußarbeit und der Aufbau des Schwungs.

Wird die Dame vom Herrn an über dem Kopf gefasster Hand gedreht, entsteht der Schwung allein aus dieser Führung. Das sollte relativ unproblematisch sein, wenn man einige Grundregeln solcher Drehungen beachtet:

a) Die Drehung wird möglichst knapp oberhalb des Damenkopfes geführt. Weiter oben kann man hervorragend die Dame aus dem Gleichgewicht bringen, nicht aber technisch anspruchsvoll Rotation einleiten. Zudem bietet ein (fast) gestreckter Damenarm auch keinen Hebel zum Drehen der Partnerin!

b) Bei dieser Drehung gehört der Ellenbogen des Damenarmes vor den Körper der Dame, nicht neben ihn! Nur so ergibt sich eine in sich balanciert drehende Dame, die gerade durch die Führung des Herrn immer wieder auf ihren Fuß gestellt wird.

c) Anders als beim frei stehenden Drehen muss sich die Dame ein klein wenig aus dem Gleichgewicht bringen. Stünde die Frau wirklich exakt gerade und balanciert, würde es an "Schwungmasse" fehlen. Das kann man sich ungefähr so vorstellen, als hätte man dann nur die Drehachse, aber nichts mehr, was sich um diese drehen könnte. Oder etwas bildhafter: wer eine Hand auf einen hochkant aufgestellten Besenstiel legt, wird versuchen können was er will, diesen zu drehen, er wird es nicht tun. Nimmt man hingegen einen weichen Weidenstock, biegt diesen durch Druck ein wenig, klappt es sofort! Es gibt durch die Spannung des Stockes eine stabile Verbindung zur Hand und - viel wichtiger - es gibt nun Masse außerhalb der Rotationsachse, die sich überhaupt drehen lässt!

Wird allein, also frei stehend, gedreht, muss auch der Schwung allein aufgebaut werden. Es macht keinen Sinn, zu leugnen, dass dazu auch die Arme benutzt werden können/müssen, auch wenn das immer mal wieder bestritten wird.
Die Arme sind aber ganz sicher nicht der entscheidende Part dabei! Die Rotation entsteht aus dem Oberkörper und aus der Hüfte. Insbesondere das Ausdrehen der Hüfte nach "hinten-außen" leitet eine Rotation ein, die sich dann als Drehen des ganzen Körpers manifestiert und durch Arme und Oberkörper nur verstärkt oder beschleunigt wird, nicht aber eingeleitet!

Bei den Füßen kann eigentlich problemlos auf das unter »Allgemeines zum Drehen dazu bereits Gesagte verwiesen werden. Gedreht wird konstant auf dem Ballen. Die Ferse muss um Reibungswiderstände zu verhindern angehoben werden, der Körper sollte aber keinesfalls deshalb angehoben werden. Mit "auf den Zehenspitzen stehen" hat das nichts zu tun!
Der freie Fuß schleift flach und ohne Gewicht neben dem anderen Fuß über den Boden als Korrekturinstrument.